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Mukoviszidose-Forschung: Einfluss der Komplexallele im Fokus

Ein Tablet mit dem Text Mukoviszidose auf dem Display

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Mukoviszidose-Forschung: Einfluss der Komplexallele im Fokus

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mgo medizin Redaktion

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Erschienen in: pädiatrische praxis

Leipziger Forschungsteam untersucht die Rolle von Komplexallelen bei der Wirksamkeit von CFTR-Modulatoren. Nicht alle Patientinnen und Patienten mit Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) profitieren gleichermaßen von den modernen CFTR-Modulatortherapien. Ein Forschungsprojekt der Arbeitsgruppe um PD Dr. rer. nat. Julia Hentschel am Institut für Humangenetik der Universität Leipzig will nun klären, welche genetischen Faktoren für diese unterschiedliche Wirksamkeit verantwortlich sein könnten. Das Projekt wird mit 13.000 Euro vom Bundesverband Mukoviszidose e.V. unterstützt.

Komplexallele bleiben häufig unerkannt

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen sogenannte Komplexallele – mehrere Varianten auf derselben CFTR-Genkopie. Diese werden durch Routineverfahren wie das Neugeborenenscreening oft nicht erfasst. Dabei können sie sowohl die Funktionsfähigkeit des CFTR-Proteins als auch den Verlauf der Erkrankung und das Ansprechen auf Modulatoren wie Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor (ETI) maßgeblich beeinflussen.


Obwohl die neuen CFTR-Modulatoren bei der Mehrheit der Betroffenen zu deutlichen Verbesserungen führen – etwa beim Chloridtransport, den Schweißtestwerten, der Lungenfunktion und der Lebensqualität –, zeigt sich bei einem kleineren Anteil der Erkrankten ein weniger stark ausgeprägter Effekt. Diese Patientinnen und Patienten weisen beispielsweise kaum veränderte Schweißchloridwerte oder keine wesentliche Verbesserung der Lungenfunktion auf.

Genetische Analyse soll Komplexallele aufdecken

Das Leipziger Team kooperiert mit verschiedenen CF-Ambulanzen, um Patientinnen und Patienten zu identifizieren, die nicht auf Modulatoren ansprechen. Eingeschlossen werden Menschen mit Mukoviszidose, bei denen unter ETI-Therapie der Schweißchloridwert um weniger als 10-15 mmol/l gesunken ist oder bei denen behandelnde Ärztinnen und Ärzte ein unzureichendes Therapieansprechen beobachten. Im Rahmen eines regulären Kontrolltermins werden zusätzliche Blutproben entnommen, aus denen die Forschenden DNA isolieren und auf Veränderungen im CFTR-Gen analysieren. Dabei soll ermittelt werden, ob es neben den bereits bekannten CFTR-Varianten weitere genetische Varianten gibt, die zur Mukoviszidose beitragen könnten.

Ergebnisse sollen eine stärker individualisierte Behandlung ermöglichen

„Ziel unseres Forschungsprojektes ist es, herauszufinden, wie viele Menschen mit Mukoviszidose Komplexallele haben. Es sollen die Ursachen dafür gefunden werden, warum die Behandlung bei verschiedenen Menschen unterschiedlich gut funktioniert.“
PD Dr. rer. nat. Julia Hentschel, Institut für Humangenetik der Universität Leipzig

Die Erkenntnisse könnten künftig dazu beitragen, Therapien stärker zu individualisieren und möglicherweise neue Behandlungsansätze zu entwickeln, um die Lebensqualität der Betroffenen weiter zu verbessern.

Quelle: Mukoviszidose Institut – gemeinnützige Gesellschaft für Forschung und Therapieentwicklung mbH (Pressemitteilung, 19.11.2025)

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